ANNA SEGHERS
“Transit”
„… Schiffe, die mit ihrer Last von Flüchtlingen durch alle Meere gejagt wurden und nie von Häfen aufgenommen, die man eher auf hoher See verbrennen ließ, als die Anker werfen zu lassen, nur weil die Papiere der Passagiere ein paar Tage vorher abliefen, …“ (Ausschnitt aus dem Roman TRANSIT von Anna Seghers)
Auf der Flucht mit ihrer Familie vor den Nazis, 1941, begann Anna Seghers die Arbeit an “Transit”. Ihre Mutter wurde in einem KZ umgebracht, viele Verwandte erlitten ein ähnliches Schicksal. Ganz frisch waren ihre Eindrücke als Exilsuchende in fremden Ländern und auf der Odyssee gleichen Reise: das endlose Warten auf Transit-Papiere, die Heimatlosigkeit, die Unsicherheit und Sorge um Familienmitglieder und Freunde, welche die Heimat nicht hatten verlassen können.
Die Stärke Seghers’ Erzählkraft über das Leben als flüchtender Mensch, ist in ihrer Aktualität atemberaubend!
Ute Kaiser liest ausgewählte Passagen aus dem Roman.
ANNA SEGHERS
“Das Argonautenschiff”
„Stärker als Menschen und Götter, höher als beide, hoch über allem war das Schicksal.“
Anna Seghers schreibt diese Erzählung im Jahr 1948, ein Jahr nach ihrer Rückkehr aus dem mexikanischen Exil. In ihrer Geschichte, kehrt der alte Jason in seine Heimat zurück. Um seine Schultern, das Goldene Vlies, so kann er nicht altern. Er erinnert die Menschen an jemanden, den sie vor langer Zeit kannten… Alle die er trifft, leiden auf die eine oder andere Art. Er rät ihnen, ihre alte Situation zu verlassen, ins Neue aufzubrechen. Auf seiner Wanderung kommt er in den Hain, in dessen Bäumen Jasons Schiff „Die Argo“ als Heiligtum in den Zweigen hängt….
In einer wunderbar kraftvollen und poetischen Sprache werden die Zuhörer:innen immer mehr in den Bann dieser neuen alten Sage gezogen. Bestechend dicht und tiefgründig – zeitlos schön und ein kraftvolles Ende.
MARGARETE STEFFIN
“Konfutse versteht nichts von Frauen”
Autobiographisches, kleine Prosa, Erzählungen und Gedichte
Brechts Sekretärin, Vertraute und natürlich seine Geliebte. Er widmet ihr eine Reihe Sonette, die sie ebenbürtig beantwortet. Unheilbar lungenkrank stirbt sie mit 33 Jahren auf dem Weg ins amerikanische Exil und hinterlässt ein eigenes literarisches Werk, das qualitativ dem Brechts in nichts nachsteht.
MASCHA KALÉKO
“Gott der kleinen Webefehler”
Gedichte
Mascha Kaléko wurde 1907 in Galizien geboren, übersiedelte doch schon bald mit ihren Eltern nach Deutschland. Im Berlin der 20er und 30er Jahre gehörte sie zur Künstler-Bohème des Romanischen Cafés. Mit zielsicherem Sprachwitz und einem präzisen Blick für das Wesentliche beschreibt sie Zwischenmenschliches und Alltägliches und trifft einen zeitlos tiefen Ton, der nicht nur Thomas Mann und Albert Einstein begeistert.
„COMING HERE TO BE ALONE“
– „HERGEKOMMEN UM ALLEIN ZU SEIN“
Zweisprachige Wort-Performance mit der Poetin LAURA WINTER, USA:
Laura Winter schrieb Gedichte über die großartige Natur ihres Landes, in die sie sich immer begibt: Wüsten, Ozeane, Himmel, Weiter und immer wieder….. die Stille und Tiefe der Landschaften. Seit 2001 verbindet die beiden Künstlerinnen eine tiefe Freundschaft. 2010 enstand daraus das Übersetzungsprojekt (gemeinsam mit dem Germanisten Haiko Schmidt), aus dem nicht nur das gleichnamige Buch “Coming here to be alone”, sondern auch diese zweisprachige Wort – Performance entstand:
Gemeinsam gesprochen, gesungen und dem Klang der Sprachen nachgehört: die Poetin Laura Winter, Portland, Oregon, USA gemeinsam mit der Vokalistin Ute Kaiser: als enstünde eine dritte Sprache! Verständnisbarieren schmelzen dahin. Es enstehen Rhythem und Melodien. Ein Tanz der Sprachen, Worte und Klänge; spielerisch leicht und tiefgründig zugleich.
Mit diesem Lesungsprogramm waren die Künstlerinnen Winter und Kaiser diverse Male in den USA und in Deutschland auf Tour. Da die Gedichtauswahl jeweils neu zusammen gestellt wird, ist auch die bilinguale Lesung immer wieder zeitlos und frisch.
Kontakt
Ute Kaiser
Wangelin, Germany
T +49 (0)38737 338600
M +49 (0)177 5 777 160
E utekaiser”at”gmx.net